8.1 Vitamin C

Vitamin C


Vitamin C

Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, Ascorbat oder unter der Bezeichnung E300, ist ein essenzieller Nährstoff, der viele wichtige Funktionen im menschlichen Körper erfüllt. Es unterstützt die körpereigenen Abwehrkräfte, fördert die Wundheilung, wirkt als Antioxidans und ist notwendig für die Kollagenbildung.
Definition
Vitamin-C-Mangel ist einer der bekanntesten und am häufigsten thematisierten Vitaminmängel. Gleichzeitig ist Vitamin C (Ascorbinsäure) eines der bekanntesten Vitamine, das vielen als essenziell für das Immunsystem und als Präventionsmittel gegen Erkältungen vertraut ist.

Tatsächlich greifen viele Menschen bei ersten Anzeichen von Infektionen oder zur Vorbeugung zu Vitamin-C-Präparaten. Doch welche wissenschaftlichen Fakten liegen diesem Verhalten zugrunde, und welche Mythen ranken sich um die Wirkung von Vitamin C?
Die Bedeutung
Vitamin C gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, was bedeutet, dass es nicht im Körper gespeichert werden kann und regelmässig über die Nahrung aufgenommen werden muss. Es ist an einer Vielzahl biologischer Prozesse beteiligt:
  • Stärkung des Immunsystems:
    Es unterstützt die Abwehrkräfte, indem es die Produktion von weissen Blutkörperchen fördert und oxidativen Stress reduziert.
  • Antioxidative Wirkung:
    Als Antioxidans schützt Vitamin C Zellen vor Schäden durch freie Radikale.
  • Kollagenbildung:
    Es ist unverzichtbar für die Produktion von Kollagen, einem Protein, das für die Struktur von Haut, Blutgefässen, Knochen und Bindegewebe notwendig ist.
  • Förderung der Eisenaufnahme:
    Vitamin C erhöht die Aufnahme von nicht-hämischem Eisen (aus pflanzlichen Quellen), was für die Blutbildung wichtig ist.
Täglicher Bedarf
Der Bedarf variiert je nach Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und individuellen Lebensumständen. Hier sind die allgemeinen Empfehlungen:

Schweizer Referenzwerte für die tägliche Nährstoffzufuhr können auf der Seite des Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen unter „Bedarf an Nährstoffen“ abgefragt werden.
Erhöhter Bedarf
Bestimmte Lebenssituationen oder gesundheitliche Bedingungen können den Bedarf erhöhen:
  • Raucher:
    +40 mg/Tag, da Nikotin die Vitamin-C-Reserven reduziert.
  • Stress oder Infektionen:
    Ein erhöhter Verbrauch kann den Bedarf steigern.
  • Chronische Erkrankungen:
    Wie Diabetes oder entzündliche Krankheiten.
  • Ältere Menschen:
    Haben oft einen erhöhten Bedarf durch verminderte Aufnahmefähigkeit oder höhere oxidative Belastung.
Deckung des Bedarfs
Eine ausgewogene Ernährung reicht in den meisten Fällen aus, um den Bedarf zu decken. Vitamin-C-reiche Lebensmittel sind:
  • Paprika (ca. 120 mg/100 g)
  • Orangen (ca. 50 mg/100 g)
  • Kiwis (ca. 92 mg/100 g)
  • Brokkoli (ca. 89 mg/100 g)
Symptome
Ein Mangel an Vitamin C kann durch eine unzureichende Zufuhr über die Ernährung, erhöhte Anforderungen (z. B. durch Stress, Schwangerschaft oder Erkrankungen) oder durch bestimmte Lebensumstände (z. B. Rauchen, Alkoholmissbrauch) verursacht werden.

Frühe Symptome
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Leistungseinbussen
  • Reizbarkeit
  • Muskelschwäche
  • Gelenk- und Gliederschmerzen, besonders in den Waden

Fortgeschrittene Anzeichen
Nach einigen Wochen eines ausgeprägten Mangels können sich schwerwiegendere Symptome entwickeln. Ein Beispiel ist Skorbut, eine Krankheit, die historisch vor allem Seeleute betraf, da ihnen auf langen Reisen frische Nahrung fehlte. Typische Symptome von Skorbut sind:
  • Zahnfleischbluten und lockere Zähne
  • Schlechte Wundheilung
  • Blutergüsse schon bei leichten Stössen
  • Infektanfälligkeit
  • Schwerere Anämie durch gestörte Eisenaufnahme
Weitere Symptome
Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern kann Vitamin-C-Mangel Störungen des Knochenwachstums verursachen. Eine weitere Folge ist eine sich langsam entwickelnde besonders Form der Blutarmut, die Möller-Barlow-Krankheit. Umgangssprachlich wird sie zuweilen als infantiler Skorbut bezeichnet, medizinisch korrekt als Osteopathia haemorrhagica infantum.
Zunächst sind die Kinder müde und schlapp, haben keinen Appetit und verlieren an Gewicht. Das Zahnfleisch blutet schon bei kleinster Berührung, blaue Flecken entstehen ohne erkennbare Ursache. Blässe und eingeschränkte Leistungsfähigkeit gehen auf das Konto der Blutarmut. Betroffene Kinder sind sehr schmerzempfindlich und zucken schon bei geringsten Berührungen zurück. Wird der Vitamin-C-Mangel nicht ausgeglichen, wachsen die Knochen nicht mehr weiter und das Skelett verändert sich.
Ursachen
Ein Mangel an kann durch eine unzureichende Zufuhr über die Ernährung, erhöhte Anforderungen (z. B. durch Stress, Schwangerschaft oder Erkrankungen) oder durch bestimmte Lebensumstände (z. B. Rauchen, Alkoholmissbrauch) verursacht werden.
Eine andere wichtige Ursache ist ein erhöhter Bedarf, wie er unter den folgenden Umständen auftritt
  • schwere körperliche Arbeit
  • Krebserkrankungen
  • Antibiotikabehandlung, Chemotherapien und Bestrahlung
  • Infektionserkrankungen
  • Leistungssport
  • Alkoholmissbrauch
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • dialysepflichtige Nierenfunktionsstörungen
  • Rauchen
  • Auch die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln, bestimmten Antibiotika, Abführmitteln oder Acetylsalicylsäure kann den Vitamin-C-Bedarf erhöhen
Behandlungsmethoden
Die Behandlung von Vitamin-C-Mangel konzentriert sich auf die Wiederherstellung ausreichender Ascorbinsäure-Spiegel im Körper, entweder über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel.
1. Ernährungsumstellung
Der einfachste und effektivste Weg, einen Vitamin-C-Mangel zu behandeln, ist der Verzehr von frischem Obst und Gemüse wie:
  • Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen)
  • Beeren (Erdbeeren, Himbeeren)
  • Paprika (Peperoni)
  • Brokkoli und Rosenkohl
  • Kartoffeln
2. Vitamin-C-Präparate
  • Bei schwerem Mangel oder wenn der Bedarf über die Nahrung nicht gedeckt werden kann, können Vitamin-C-Präparate in Tabletten-, Kapsel- oder Pulverform helfen.
  • Empfohlene Tagesdosis für Erwachsene: 75–100 mg (Erhaltungsdosis) bis zu 1.000 mg bei Mangelzuständen.
3. Intravenöse Gabe
In besonders schweren Fällen (z. B. Skorbut) kann Vitamin C intravenös verabreicht werden, um eine schnelle Wirkung zu erzielen.
4. Langfristige Prävention
  • Eine ausgewogene Ernährung beugt erneuten Mangelzuständen vor.
  • In besonderen Lebenssituationen (Schwangerschaft, Rauchen, Stress) ist möglicherweise ein höherer Bedarf zu berücksichtigen.
Hinweis:
Die Einnahme von hochdosierten Präparaten sollte mit einem Arzt abgestimmt werden, um Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Nierensteine zu vermeiden.
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